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Jesus in den Religionen

Jesus in den Religionen

»Zu Beginn ein kleines Ratespiel: Wer wird gesucht? Die einen sehen ihn als einen Lehrer an, andere als einen Heiler; er soll sogar Wunder getätigt haben. Andere sehen ihn besonders zur Weihnachtszeit als ein Kind in der Krippe an, manche assoziieren mit seinem Namen, dass er am Kreuz litt, wiederum andere sehen ihn sogar als Sohn Gottes, als den Erlöser aller Menschen an. Verschiedene Religionen kennen und schätzen ihn, der Islam sieht ihn als Propheten an, andere verleihen ihm ihre höchsten Würdentitel, beispielsweise dem des Bodhisattvas im Buddhismus.

„Wer ist Jesus Christus für uns heute?“ Mit der Frage Bonhoeffers im Gepäck machte sich der Religionskurs (S2) auf den Weg zur Blauen Moschee an der Außenalster, um das im Unterricht erhaltene Bild zu schärfen. Begrüßt wurden wir von Georg, einem Imam in der Ausbildung, der uns zu Beginn die Architektur der Moschee sowie ihre historische Entstehung erläuterte und uns daraufhin in die Bibliothek zum Austausch einlud.

IMG_0519Nach dem mehr als einstündigen Gespräch konnte in Bezug auf unsere Fragestellung festgehalten werden, dass sich die verschiedenen Jesus-Bilder aus den unterschiedlichen Offenbarungs- und Schriftverständnissen der Religionen ergeben. Die genauen theologischen Ausführungen, beispielsweise hinsichtlich der Deutung des Kreuzestodes als Offenbarungsereignis Gottes oder der Trinität, können Sie, lieber Leser, durch die Schüler der jetzigen S3 in Erfahrung bringen. Hierzu nur ein paar wenige Worte: Der Kurs kam zur Überzeugung, dass die zwei Religionen in manchen Punkten, u. a. dem Jesus-Bild, entgegengesetzte Thesen formulieren und in Zukunft hierbei noch weiterer Austausch unerlässlich erscheint.

Zum Abschluss erhielten wir einen Blick in die Blaue Moschee selbst und erfuhren, dass dort Frauen und Männer gemeinsam beten und bekamen am Ende noch Informationsmaterial in Bezug auf den Islam. Georg möchten wir an dieser Stelle für die äußerst freundliche Gastfreundschaft danken und seinen Wunsch äußern, Bescheid zu geben, dass die Moschee gern auch von Nicht-Muslimen besucht werden kann, um sich besser kennenzulernen, Vorurteile abzubauen und vielleicht sogar, wie schön wäre das, lieber Leser, auch um gemeinsam zu beten.«