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Islamismus – ein Problem, das uns alle betrifft?

Islamismus – ein Problem, das uns alle betrifft?

Unter dem Titel „Islamismus und konfrontative Religionsbekundung an Hamburger Schulen“ sprach Kurt Edler vom Landesinstitut am 20. Mai 2015 in der Goethe-Schule-Harburg über den wachsenden Einfluss islamistischer Propaganda auch auf Hamburger Jugendliche.

GSH-Islamismus-Vortrag

Organisatoren des Vortrags (v.l.) Angela Witt, Elternratsvorstand, Alicia Ahlers, Schülerrat, Christine Lach, Fortbildungsbeauftragte vom Elternrat, mit dem Vortragenden Kurt Edler, Referatsleiter Gesellschaft am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung

Kurt Edler, Referatsleiter Gesellschaft am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung, berichtete, wie das Thema Islamismus bereits mitten in unserer Gesellschaft angekommen ist und stellte klar, dass Islamismus keine religiöse Richtung, sondern eine politische Ideologie bezeichnet, die sich vom Islam der großen Mehrheit der Muslime feindselig abgrenzt. Ganz konkret berichtete er, wie sich die Rekrutierung durch Islamisten abspielt und warum sie bei manchen Jugendlichen ankommt. Was sind Warnsignale und wie erkennen Eltern und die Schule diese Anzeichen? Darum ging es. Nach Einschätzung von Kurt Edler bemerken am ehesten die Jugendlichen selbst islamistische Tendenzen unter Mitschülern.
Die vom Elternrat und Schülerrat der Schule gemeinsam geplante Veranstaltung lockte 42 Interessierte in die Kantine der Schule. Unter den Zuhörern waren Lehrer, Schülerinnen und Schüler , sowie Eltern der Goethe-Schule-Harburg, des Friedrich-Ebert-Gymnasiums und von der Stadtteilschule Ehestorfer Weg. Sogar eine interessierte Großmutter aus Wilhelmsburg hat sich den Vortrag angehört. Der Abend wurde mit einer lebhaften Fragestunde beendet.
„Erwachsene wie Schüler waren sich einig“, berichtet die Elternratsvorsitzende Angela Witt: „Islamismus ist ein umfassendes und breites Problem, das uns alle betrifft!“ Die Rückmeldung der Eltern zu diesem Informationsabend sieht sie eindeutig positiv: „Die Eltern sind geschockt, dass wir mitten drin sind. Sie sind froh, nun zu wissen, an wen sie sich im Verdachtsfall wenden können.“ Das Thema wird sicher in den folgenden Elterncafés weiter diskutiert werden. Auch die Vertreterin des Schulsprecherteam, Alicia Ahlers, sieht weiteren Gesprächsbedarf: „Wir sind eine sehr große Schule mit kulturellem Schwerpunkt. Da ist es für alle Schülerinnen und Schüler sehr wichtig über das Thema Religion informiert zu sein!“
Heidrun Zierahn
 
Informationen
Die Fortbildungs- und Beratungsangebote des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schul-entwicklung (LI) zielen zunächst auf eine Basisinformation inklusive Lagebericht auf neuestem Erkenntnisstand. Dabei geht es um die Früherkennung von Radikalisierungsprozessen genauso wie um den souveränen und unaufgeregten Umgang mit offensiver Religiosität. Reale Konfliktfälle und Biographien werden für die vertiefte, praxisnahe Bearbeitung zur Diskussion gestellt. Schulleitungen und Funktionsträger werden im Sinne einer demokratiepädagogischen Schulentwicklung beraten. Hier wird auch über den Schulzaun geschaut; denn gerade im Schulumfeld und Freizeitbereich spielt sich die islamistische Einflussnahme und Anwerbung ab.
Das LI bietet
– Information über Strategien und Taktiken extremistischer Gruppen im Umfeld von Schulen
– Verfassungsnormen-Vermittlung in der Auseinandersetzung mit demokratie- und menschenrechtsfeindlichen Ideologien
– Vermittlung von Rechtsfachleuten als Gäste im Fachunterricht
– Schulinterne Beratung bei kulturell oder religiös motivierten Konflikten
 
Bei Verdacht auf Extremismus und Radikalisierung können sich Schüler, Eltern und Lehrer an Kurt Edler wenden:
Kurt Edler, Referatsleiter Gesellschaft am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung,
Tel.: 42 88 42-560, kurt.edler@li-hamburg.de