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Eine Schule im Wandel – GSH feiert das 40-jährige Bestehen

Eine Schule im Wandel – GSH feiert das 40-jährige Bestehen

Schon die musikalische Eröffnung vermittelt den zahlreichen Anwesenden, die zum Festakt anlässlich des 40jährigen Jubiläums der GSH ins Rathaus gekommen sind, einen emotionalen Eindruck von der Energie und Kraft, mit der an der Schule im Herzen Harburgs gelernt und gelebt, diskutiert und gehandelt wird. Denn der Gospeltrain singt herzzerreißend schön den Song „Ich bin Harburg“ und liefert Sophie Fredenhagen damit das entscheidende Stichwort. „Die GSH ist Harburg!“ betont die Bezirksamtsleiterin gleich zu Beginn ihrer Ansprache und hebt die vielfältigen Kooperationen der Schule mit den Institutionen im Stadtteil – sei es das Mentorenprogramm in Zusammenarbeit mit der TUHH, sei es das Lesetraining in der Bücherhalle – hervor. Die Schule stehe seit ihrer Gründung vor vierzig Jahren dafür ein, im Stadtteil wirksam zu sein und mitzugestalten. Und so formuliert Herr Altenburg-Hack, nicht ohne dass dem einen oder anderen der Stolz ins Gesicht geschrieben steht: „Von Harburg (und der GSH lernen), heißt siegen lernen.“ Als größte Schule Hamburgs mit über 1700 Schülerinnen und Schülern – und nicht immer den besten Umständen für das Lernen – komme es vor allem darauf an, so der Vertreter der Schulbehörde, den richtigen „Spirit“ tagtäglich zu leben. Eine gute Schule vermittle darüber hinaus die fachlichen Kernkompetenzen, eine Orientierung für das Berufs- und Studienleben und eröffnet dem Einzelnen so die Chance als Mensch zu wachsen. Die GSH wirke in diesem Zusammenhang wie ein Motor, der vor allem durch die vielfältigen kulturellen schulischen Angebote, Jugendliche begeistern und antreiben könne. So schaffe die Schule, mit Goethe gesprochen „geeignete Umstände“, die Bildung im besten Sinne ermöglicht. Die Goethe-Schule-Harburg verdiene es daher, eine „echte“ Stadtteilschule genannt zu werden.
Wie das möglich wurde, umreißt in einem anschaulichen Vortrag der Gründungsschulleiter Herr Fink in seiner Rede. „Es war einmal…“, so beginnt er rückblickend, in den 70er Jahren eine kleine, überschaubare Haupt- und Realschule in der Eißendorfer Straße, die sich nach der Schulreform 1967, in Abgrenzung zu den alteingesessenen Schulen im Stadtteil auf den Weg machte, Gesamtschule zu werden. Dieser Weg war steinig, denn nur zehn Prozent der Harburger Elternschaft setzte anfangs auf das neue Schulmodell. Gut und zentral erreichbar und getragen von einer motivierten Lehrerschaft beschritt das erste GSH-Kollegium eigene Pfade, z.B. wurde 1981 das Fachklassenprinzip eingeführt, und setzte somit schon früh statt auf Gleichheit auf Vielfalt, was auch heute noch der Schlüssel zur Bewältigung der anstehenden Aufgaben sei. Dass die sich wandelnde Schule an dem traditionellen Ort, an dem sie sich noch heute befindet, ein Campus des Lernens bleiben möge, ist sein Wunsch für die weiteren Jahre.

Auch die Eltern als Teil der Schulgemeinschaft, vertreten durch den Elternratsvorsitzenden Herrn Kotoll, betonten, mit einem ähnlichen Blick auf die sich verändernde Elternschaft an der GSH, dass die bestehende Vielfalt, zum Beispiel durch die verstärkte Ansprache von Eltern, die Tausend verschiedene Sprachen sprechen, dazu führen kann, dass man sich mit Spaß und Freude für die Schulgemeinschaft einsetze, was ein buntes Schulleben zu Folge habe.

„Ist die GSH denn heute noch, was sie in den besten Gesamtschuljahren war?“ Die aktuelle Schulleiterin der GSH, Vicky-Marina Schmidt, nutzte den Anlass, um den Blick in die Zukunft zu wenden. Was mache denn in vierzig Jahre eine gute Schule aus? Und wie können wir heute schon die Weichen dafür stellen? Qualität zeige sich, so Frau Schmidt, vor allem im angepassten Wandel vor dem Hintergrund der Zeit. Jede Schule in Hamburg und in Deutschland stehe vor enormen Aufgaben. An der GSH habe man sich entschieden die auf alle zukommenden Aufgaben, z.B. maximal heterogene Lerngruppen, die Gewährleistung höchstmöglicher Durchlässigkeit zur Vermittlung aller Abschlüsse, inklusive Schule, kulturelle Bildung, Digitalisierung u.v.a.m., mutig anzugehen. Eine Schule müsse sich als Spiegel der gesellschaftlichen Realität verstehen und die Schüler und Schülerinnen in ihren Stärken zu sehen und voranzubringen heißt, die Welt zu gestalten und den „Optimismus zu leben“. Der feierliche Festakt, der von den musikalischen Darbietungen des Gospeltrains und des Lehrerstreichensembles um Ute Hatzel, Christine Parbey, Maximilian Gillmeister und Katja Wissen-Scheuß untermalt wurde, klang bei sommerlich heißen Temperaturen in Form angeregter Gespräche über Schule und Bildungspolitik, Dämmerschoppen und Ferienbeginn mit einem Blick auf Fotos aus vierzig Jahren Schulleben mitten in Harburg angeregt aus.